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Achatbearbeitung
Diese Seite soll eine grobe Hilfestellung für Einsteiger zur Achatbearbeitung geben. Bei weiterführenden Fragen wenden Sie sich bitte einfach an mich.
E-Mail:
heikobethke@gmx.de
Kurze Begriffserklärung:
Läppen: Schleifen mit losem Schleifkorn (z.B. Siliziumkarbid, Aluminiumoxid, Diamantpaste)
Schleifen: Bearbeitung mit gebundenem Korn (z.B. Diamant,-Korundscheiben)
Der Einfachheit halber bezeichne ich nachfolgend beide Bearbeitungsvorgänge als Schleifen.
Achate zeigen ihre ganze Schönheit erst nach dem Schleifen und Polieren. Ausnahmen bilden manche abgerollte Achate, die ihren äußerlichen Farbkontrast innen verlieren können. Das Schleifen ist genauer gesagt, ein Schleif- und Polierprozess. Die Achate werden erst in zwei Hälften gesägt, geschliffen und poliert. Hier gibt es mehrere Methoden Achate zu bearbeiten.
- Schleifen von Hand z.B.auf einer Glasplatte (nur für kleinere Achate ratsam)
- Nach alter Idar-Obersteiner Art an Sandsteinrädern oder an heute moderneren Korund- oder Diamantscheiben
- Bearbeitung mittels Flachschleifmaschinen (Flachvibrator, Rüttler)
- Schleifen auf Planscheiben (horizontal oder vertikal laufend) mit losem- oder gebundenem Korn, Einzelstücke von Hand oder z.B.mehrere eingegipste Stücke
[ http://www.kristallin.de/politur3.htm#Anker1 ]
- Trommelsteine und Spirator
- Größere Stücke werden von oben mittels Nasswinkelschleifer oder anderen
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Schleifmaschinen (z.B. Exzenterschleifmaschine) bearbeitet, wie es z.B.Steinmetze verwende
Dies sind die wichtigsten Methoden der Bearbeitung von Achaten. Nach dem oben beschriebenen Schleifvorgängen, müssen die Stücke dann aber noch poliert werden. Bevor ich nach meinen Möglichkeiten, eine wie oben beschriebene Art der Achatbearbeitung anwenden kann, müssen die Achatrohsteine (Trommelsteine ausgenommen) vorher in zwei Hälften oder Scheiben gesägt werden bzw. gebrochene Fundstücke an der Oberfläche geglättet werden.
Beim Sägen kommt es darauf an einen möglichst ebenen Schnitt ohne Ausbrüche zu erreichen. Dies spart später viel Zeit und schont den Geldbeutel. Achat ist ein hartes Mineral, mit maximal Härte 7 und lässt sich nicht so einfach bearbeiten. Um den gewünschten planen Schnitt zu erreichen, müssen die Rohsteine fest eingespannt werden und mittels Support oder Wippe dem Sägeblatt zugeführt werden. Handgeführte Schnitte sind nur bei kleinen Achaten ratsam wie dies z.B. mit einem elektrischen Fliesenschneider möglich ist. Richtige Achatsägen gibt es nur wenige auf dem Markt. Viele Achatsammler konstruieren sich diese selber. Spezielle Achatsägeblätter gibt es im Fachhandel und die erforderlichen Schneidemulsionen zum Kühlen und Freispülen des Diamant sind dort auch erhältlich. Am umweltfreunlichsten sägt man jedoch mit pflanzlichen Ölen wie z.B. mit Rapsöl bzw. einem aufbereitetem Pflanzenöl, welches nicht so schnell verharzt.
Die Sägen laufen in der Regel nicht zu schnell, die Schnittgeschwindigkeit ist wiederum abhängig von der Größe des Sägeblattes. Zu schnelle Sägen (z.B. Baustellensäge) erzeugen in der Regel mehr Vibrationen, was bei rissigen Achaten schnell zu Ausbrüchen oder Zerfall des Stückes führen kann. Wenn man solche Sägen verwenden will, kann man die Geschwindigkeit mit einem installierten Frequenzgleichrichter regeln. Bei rissigen Stücken hilft oft das vorherige, unaufällige fixieren der Risse mit Steinkleber oder das Eingipsen des Stückes. Dies ist auch bei unförmigen, schwer einspannbaren Rohsteinen hilfreich. Man kann dünne Rohsteine auch auch mittels Zweikomponentenkleber auf Holzklötze kleben. So kann man das Klötzchen gut einspannen und den Achat trennen. Um ihn wieder zu lösen, erwärme ich den Achat in heißem Wasser. Der Kleber wird hierbei weich und läßt sich wieder entfernen.
Wie ich meine Achate schleife:
Ich persönlich bevorzuge das Schleifen auf einer rotierenden Planschale. Ich erreiche mit dieser Schleifmethode bei richtiger Anwendung, eine riefenfreie, plane, saubere Oberfläche. Die Achate werden mit verschiedenen Körnungsgrößen des Schleifpulvers wie 80er, 220er, 500er, 800er geschliffen. Bei kleineren Achaten kann man meistens mit dem 220er Korn beginnen. Ein mit etwas Wasser angerührtes Schleifmittel wird mit Hilfe eines Borstenpinsels auf die rotierende Planschale (ca. 150-300 U/min) aufgetragen und der Achat solange mit kreisenden Bewegungen und Druck darauf geschliffen, bis die jeweiligen Rauhtiefen des vorherigen Schleifganges herausgeschliffen sind. Diese Bearbeitungsart liefert saubere Schleifbilder und ist für den Hobbysammler gut geeignet. Da die Umfangsgeschwindigkeit in der Mitte wesentlich geringer ist, muß ich beim Schleifen in der Mitte länger verweilen, als am Rand der Planschale damit eine möglichst gleichmäßige Abnutzung der Schale erfolgt. Notfalls muß man gelegentlich mit einem Abrichtwerkeug oder Schleifstein entgegenwirken, damit ich wieder eine leicht konvexe Planflächer erhalte.
Als Schleifmittel eignen sich z.B. Siliziumkarbid oder Aluminiumoxid. Nach jedem Arbeitsgang ist der Achat, Planscheibe etc. exakt zu reinigen, um beim nächst feineren Schleifvorgang Kratzer auf der Achatoberfläche zu vermeiden. Es bietet sich an mehrere Rohsteine auf einmal in einer Körnung zu schleifen. Nach Schleifgang reinige ich die Achate erst grob mittels Schwamm in einer Wasserschüssel und danach noch in einem Ulraschallbad, bevor es an den nächsten Schleifgang geht.
Nach dem Feinschliff mit 800er oder 1000er Schleifkorn und anschließender gründlicher Reinigung, steht das Polieren des Achates an.
Hier benötige ich eine zweite Planschale, die nur für das Polieren Verwendung findet. Als Polieruntergrund eignen sich verschiedene Werkstoffe. Ich verwende eine Polyurethanfolie, wie sie zur Glaspolitur in der Feinoptik eingesetzt wird. Man kann auch andere Polieruntergründe verwenden wie z.B. steifes Rindsleder, Wildleder (rauhe Seite), Kunstleder, Lindenholz, Polierfilz und andere.
Als Poliermittel eignet sich für Quarz am besten das Ceriumoxid, auch Ceroxid genannt. Bei schwierigen Achaten (verwittert, aus verschiedenen Mineralien bestehend) hat sich auch Zinnoxid, feinstes Aluminiumoxid oder auch feine Diamantsuspensionen bewährt. Sollte diese Poliermittel nicht zum erwünschten Erfolg führen, kann man noch andere Polieruntergründe wie Holz oder Polierwachs probieren.
Beim Polieren wird das Poliermittel ebenso mit Wasser verdünnt und mittels Borstenpinsel auf die rotierende Polierschale aufgetragen und die Achatfläche solange mit kreisenden Bewegungen und Druck poliert, bis die Oberfläche an allen Stellen blank ist. Nach der gründlichen Reinigung des fertig polierten Stückes, kann ich mit einer feinen Diamantfeile noch leicht die Kanten des Stückes brechen um Schnittverletzungen vorzubeugen.
Ich trage beim Schleifen und Polieren immer Nitril-Einweghandschuhe, um die Haut vor Austrocknung und zum Schutz vor den sich gerne in die Hautporen festsetzenden, feinen Schleif und Poliermittel zu schützen.
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Meine selbstgebaute Läpp-und Polierbank
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Kleine Achatsäge
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